Schwerin 2015

Im August diesen Jahres war die 2. Fahrt geplant. Leider kam es auch hier wieder zu gesundheitlichen Ausfällen. Wir sind halt doch nicht mehr die Jüngsten. So blieben nur noch 2 Moppeds über. Jürgen kam also allein zum verabredeten Treffpunkt. Ausnahmsweise bei Sonnenschein und angenehmen Temperaturen.

Die Strecke führte uns an Elze vorbei, wir fuhren unterhalb Burgstemmen entlang. Die Poppenburg thronte eindrucksvoll über uns. Schon von weitem fiel unser Blick auf das Schloß Marienburg, der Sommerresidenz der Welfen, dem ältesten Fürstengeschlecht Europas. Der neugotische Baustil beeindruckt schon. wir waren ca 20 km vor Hannover und nun ging es weiter Richtung Sehnde. Der Weg führte über den Stichkanal des Mittellandkanals östlich von Hannover. Durch die Schleuse von Bolzum werden 8 m Höhenunterschied überwunden.Über diese Wasserstraße wurden abgelegene Orte an den Hildesheimer Hafen angeschlossen und es konnten Waren über die Hildesheimer Börde transportiert werden. Unser Weg kreuzte auch noch den Mittellandkanal. Um ein wenig den Schiffe hinterher blicken zu können war es Zeit für eine Rast. Ich wurde also zum Fotografieren losgeschickt und die Jungs führten Benzingespräche.

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Wir fuhren weiter grobe Richtung Peine - Burgdorf. Schöne Bauernhöfe und Landwirtschaft wechselten sich ab.
Riesige Kartoffelfelder, zum Teil schon abgeerntet, teils noch mit Kartoffelbergen, die von Passanten abgelesen wurden.

Der schwarze, fruchtbare Böden scheint für Kartoffel wie geschaffen zu sein. Die Felder wechselten sich mit Wäldern ab. Langsam kamen wir in die Nähe von Celle. Fuhse, Lachte und Aller kreuzten unsern Weg. Die Durchfahrt durch Altencelle irirtierte durch eine riesige Baustelle das TOMTOM. Zwar gab es Umleitungsempfehlungen, die führten aber auch ins Nichts. Also auf die herkömmliche Art. Schauen und Richtung einhalten.

Langsam fiel das Sitzen aber schwer. Jeder rutschte auf seiner Sitzbank hin und her. Aber es ergab sich keine Gelegenheit für ein schöne Raststätte. Endlich Pause. Ein Griechischer Imbiss. Im Nichts kann dass einen schon freuen.

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Also gab es Gulaschsuppe, Salat mit Schafskäse und etwas zu trinken. Auch die Wespen kamen nicht zu kurz. Für die hatten wir auch ein Herz.

Nach dieser Stärkung ging es schnurgerade auf der 191 Richtung Dannenberg. Paralell zur Straße endlose Sandwege, ich dachte nur an die Reitwege, vorbei an kleinen, roten Backsteinhäusen. In Dannenberg fanden wir nicht nur eine Tankstelle sondern auch eine netten Rasthof. Zeit für einen Kaffee. Jürgen konnte sogar sein kleines Hüngerchen mit einem Hawaitoast bekämpfen. Die nette Bedienung wies uns auch noch auf die Blitzekiste im Nachbarort hin.

Unser Weg kreuzte die Elbe und damit auch die Bundesländer. Wir waren in Meck. -Pom. und gleich waren auch die ersten Störche zu sehen. Wir fuhren vorbei an die alten Festungsanlage Dömitz Richtung Ludwigslust.

Ca. 35 km vor Schwerin liegt Ludwigslust ein kleines Städtchen mit Barockschloß sicherlich auch noch mal eine Reise wert. Aber die Strecke zog sich, es war angenehm zu fahren. warme Temperatuen, nicht zu heiß und durch die lange Alleen und Waldgebiete schattig. Trotzdem war es jetzt langsam an der Zeit anzukommen. Endlich das Ortsschild Schwerin. Der erste Blick fiel auf Ostdorfer See. Schwerin, wird auch die Stadt der sieben Seen wegen seiner schönen Lage am Wasser genannt. Ideal für alle, die Wasssersport lieben und auch sehr abwechslungsreich. Jetzt nur noch die Pension finden. Toscana ziemlich zentrumsnah.Tatsächlich befand sich die Pension in Nachbarschaft zur historischen Altstadt. Auf unserer Ostseetour hatten wir Schwerin schon kennengelernt, aber Lust auf mehr bekommen. Deshalb wolllten wir jetzt die Landeshauptstadt erkunden. Wir hatten vor den nächsten Tag nur mit Sightseeing zu verbringen. Nun war aber erstmal die Knochen ausstrecken angesagt und ausgiebiges Duschen.

files/motorradfreunde_solling_vogler_de/Pension Toscana 2.jpg files/motorradfreunde_solling_vogler_de/Pension Toscana1.jpg

Wir trafen uns um 18:00 und wollten noch mal in die Stadt ein wenig bummeln und ein geeignetes Restaurant zum Abendessen suchen. Ohne Stadtplan suchten wir erst einmal den Weg zur Altstadt, vorbei an der Paulskirche, einem zierlichem, neogotischem Backsteinbau von 1863-69 . Schon bald gab sich der Blick auf den Pfaffenteich frei.

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Von all den Seen, ist dieser der einzig künstlich angelegte. Umgeben ist der Pfaffenteich von imposanten Bauten der 19. Jahrhunderts. Fährboote pendeln zwischen dem West- und Ostufer hin und her und wir genossen die schöne Kulisse mit den Wassserspielen. Hier findet auch das traditionelle Drachenbootfest statt, deshalb sitzt auch am Ufer der Drachen. An der linken Seite, an der Südspitze befindet sich das Arsenal. Dieses kastellartige, in dunkelem Terracottaton gestrichene Gebäude war früher Zeughaus und eine Kaserne. Heute befindet sich das Innenministerium darin. In Nachbarschaft zu vielen Kneipen und Cafes. Das nenn ich Bürgernähe.

Wir folgten den Wegweiser Richtung Schloß und kamen auf den großen Marktplatz. Majesttätisch überragt die Turmspitze des gotischen Doms die Häuser der Altstadt. Mit seinen 117,5 m ist der Turm der höchste des Landes un die Aussichtsetage soll einen gigantischen Blick bieten. Diesmal haben wir es aber nicht geschafft.

files/motorradfreunde_solling_vogler_de/Markt Schwerin mit Dom.jpg files/motorradfreunde_solling_vogler_de/Markt Schwerin.jpg files/motorradfreunde_solling_vogler_de/Neues Gebaeude Schwerin.jpg

Am Markt, wo sich auch die Touristeninformation befindet, herrscht immer Trubel. Die hübschen, bunten Bürgerhäuser umschließen den Platz fast vollkommen. An der Nordseite steht ein klassizistisches Bauwerk, das Neue Gebäude. Mit den 14 dorischen Säulen der Vorhalle fällt es schon auf. Bis ins 20. Jahrhundert hielten hier die Kaufleute und Bauern aus der Umgebung ihre Markttage ab. Heute kann man unter Sonnenschirmen seinen Kaffee genießen.

Wir fanden eine jugoslawisches Restaurant und genossen den Abend bei Radler und lecker Essen. Danach flanierten wir noch zum Hafen und dem Schloß. Hier wollten wir uns noch nach den Fahrplan der Weißen Flotte erkundigen.

files/motorradfreunde_solling_vogler_de/Abendstimmung am Schloss.jpg files/motorradfreunde_solling_vogler_de/Weisse FlotteSchwerin.jpg

Von dem Marstall- Garten dröhnten Techno Bässe. Hier ging die Party noch ordentlich ab. Nix für alte Säcke. Uns zog es ins Heija Bettchen. Den Rest hoben wir uns für den nächsten Tag auf.

Tag 2.

Heute war unser Sight-seeing Tag. Nach einem oppulenten Frühstück gings los. Wir hatten vor gleich als erstes mit der weißen Flotte, ca. 1 1/2 Stunden über den Schweriner See zu schippern. Bei schönsten Wetter machten wir uns auf den Weg durch die Innenstadt. Es wurde viel gebaut in Schwerin und viele historische Gebäude waren verhüllt und mit Baugerüsten verstellt. Eins der Gebäude war der Kollegien- Bau an der Schloßstraße. Hier residiert heute die Staatskanzlei und der Ministerpräsident. Schräg gegenüber ist das Finanzminesterium untergebracht. Schöne Aussichten für Steuersünder. Genau gegenüber liegt das Alte Palais, ein schlichter 2 stöckiger Fachwerk-Bau.

files/motorradfreunde_solling_vogler_de/Museum Schwerin.jpg files/motorradfreunde_solling_vogler_de/Blick vom Schweriner See.jpg

Nun kamen wir auf den Alten Garten. Hier befinden sich das Mecklenburgische Staatstheater in direkter Nachbarschaft zum Staatlichen Museum Schwerins. Uns zog es aber Richtung Schloß. Dieses vieltürmiges Märchenschloß zieht jeden in seinen Bann. Noch ein paar Fotos auf die Schnelle und dann zum Bootsanleger. Wir lösten unser Ticket mit als erstes und suchten uns einen schönen Platz an Deck. Langsam füllte sich die Aussichtsfläche, alle genossen den strahlend blauen Himmel. Von der Wasserseite hatte man wieder eine andere Ansicht vom Wahrzeichen der Stadt, allerdings wurde auch hier der Blick durch die Baukräne getrübt. Wir fuhren das Ufer ab und erfuhren vieles dabei über den Schweriner See, den größten der Sieben. Er ist bis zu 54 m tief,zum Teil 6 km breit und fast 25 km lang. Es ging nach Zippendorf, letztes Mal hatten wir dort übernachtet. Dort war der erste Anleger und es stiegen tatsächlich Passagiere zu. Zippendorf hat den einzigen Sandstrand am ganzen See, der wurde einst von der Ostseeküste heran geschafft. Der Badestrand war gut besucht, wieder badeten Mensch und Tier gemeinsam. Enten und Schwäne dümmelten im Wasser.

files/motorradfreunde_solling_vogler_de/Marstallinsel.jpg files/motorradfreunde_solling_vogler_de/Blick aufs Schloss Seeseite.jpg files/motorradfreunde_solling_vogler_de/Kaninchenwerder.jpg

files/motorradfreunde_solling_vogler_de/Zippendorf.jpg files/motorradfreunde_solling_vogler_de/Boot Heidensee.jpg files/motorradfreunde_solling_vogler_de/Durchfahrt Heidensee.jpg

Wir schipperten weiter Richtung Kaninchenwerder. Diese Insel im Schweriner See steht unter Naturschutz und beherbergt viele verschiedene Pflanzenarten von denen allein 18 auf der roten Liste stehen. Für Tagestouristen und Wassersportler bestehen abwechslungsreiche Möglichkeiten zum Entspannen. Wander- und Spazierwege laden zum Verweilen ein und wurden auch von Passagieren genutzt. Von dort ging es über den Innensee weiter zum Heidensee. Durch einen schmalen Kanal fuhren in den Heidensee. Ich hatte nicht gedacht, daß das Schiff durch die Durchfahrt passt. Hier sind viele Anleger von Privatleuten und auch von Fischereibetrieben angesiedelt. Außerdem hat so ein eigener Anleger mit Bootshaus seinen Reiz. Wir sahen auf unserer Bootstour, Taucher, Segler, Ruderer, Kanuten, Jetskifahrer und man sieht welche Möglichkeiten für Wassersportler bestehen.

Aber unser Ausflug ging langsam zu Ende, wir schipperten noch an dem Ufer entlang Richtung Hafen und Schloß. Schön wars.

files/motorradfreunde_solling_vogler_de/Cafe Schloss Schwerin.jpg files/motorradfreunde_solling_vogler_de/Gemaelde Seefahrer.jpg files/motorradfreunde_solling_vogler_de/Heidensee Bootshaeuser 1.jpg

Nun wollten wir die Außenanlage den Schloßparks besichtigen. Über die Brücke ging es geradewegs auf den Landtag zu. Der Burggarten rund ums Schloß ist ein kleines Paradies. Viele seltene Pflanzen und Bäume, eine Felsengrotte und die elegante Orangerie, in der sich heute ein Cafe befindet, prägen das Bild. Eigentlich hatte man das Gefühl im sonnigen Süden zu sein. Wunderbar angelegte Blumenbeete, knipsende Touristen, relaxende Menschen. Alle genossen den Tag. Wir saßen um Cafe und beobachten Land und Leute.

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files/motorradfreunde_solling_vogler_de/Orangerie Schwerin 2.jpg files/motorradfreunde_solling_vogler_de/Orangerie Schwerin 6.jpg files/motorradfreunde_solling_vogler_de/Orangerie Schwerin 3.jpg

files/motorradfreunde_solling_vogler_de/Orangerie Schwerin 4.jpg files/motorradfreunde_solling_vogler_de/Orangerie Schwerin 1.jpg files/motorradfreunde_solling_vogler_de/Orangerie Schwerin 5.jpg

Über eine Drehbrücke gelangt man in den Schloßgarten, der von Jean Laurent Legeay angelegt wurde. Für die BUGA wurde der Garten aufgemotzt. Stolze Solitäre, altehrwürdige Baumriesen, Skulpturen, Farben beeeindrucken die Augen. Man weiß gar nicht wohin man zuerst sehen soll. Der Garten teilt sich in mehrere Teile auf . Küchen-, Natur-, Ufer-, Garten des 21. Jahrhunderts, Jeder Part legt Wert auf ein anderes Detail. Aber von jeder Seite hat man ein anderes Bild vom Märchen- Schloß. Schöne Aussichten.

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Unser Weg führte uns wieder zum Markt. Von hier brechen die Petermännchen - Busse zu den Stadtrundfahrten auf. Wir hatten vor uns die Stadt von einem professionellen Führer erklären zu lassen. Vorteil war außerdem die Fußkranken konnten sitzen. Das Thermometer war jetzt mittlerweile auf 28 Grad geklettert und die Sonne brannte auf unsere Köpfe. Noch ein Eis genascht und dann in den Bus gedrängelt. Der Kleinbus mit Anhänger war recht komfortabel, eine Fensterfront war offen, sodaß auch Frischluft rein kam. Zuerst ging die Fahrt am Dom vorbei Richtung Arsenal am Pfaffenteich vorbei. Uns wurde der Bahnhof gezeigt, spannend war auch die Straßenbahn. Sieht man ja nicht alle Tage. Von dort gind es grobe Richtung Schloß, dann bogen an der historischen Schleifmühle ab. In der seit 1985 als Museum wiederaufgebauten Wassermühle demonstriert eine Schauanlage mit rekonstrierten Technik des 18. Jahrhunderts die Bearbeitung heimischer Natursteine mit Wasserkraft. Leider hatten wir keine Zeit zum Verweilen. Von dort gings am Planetarium vorbei. Die Fahrt ging weiter Richtung Zippendorf. Der Schweriner Kletterpark wurde von uns gestreift und wir fuhren am Ufer entlang, sahen wunderschöne Villen mit dierktem Wasserzugang. Wer möchte nicht so leben und wohnen. Vorbei ging es aber auch an Plattenbauten und Bauruinen und dem Schweriner Zoo. Dann hielt der Bus sicherlich am schönsten Platz von Schwerin. Unser Blick schweifte über den Schloßgarten mit seinen im englischen Stil erweiterten Landschaftsgarten und den Skulpturen mit dem Schloß im Hintergrund.

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Als weiteres Highligth ist die Schelfstadt zu nennen. Am Ostufer des Pfaffenteichs gelegen ist dieses 1705 angelegte Barockviertel mit den hübschen Fachwerkhäusern. das Zentrum bildet der rechteckige Schelfmarkt mit der über dem Grundriss eines griechischen Kreuzes  errichteten Schlefkirche St. Nikolai. 1708- 1713 erbaut. Weiterer Blickfang ist das Haus der Krücken- Stiftung, ein spätklassizistischer Bau. Die Marmorbüste im Garten erinnert an den Hofkomponisten Friedrich Wilhelm Krücken. Heute Cafe und Restaurant und ZDF Studio in Mecklenburg- Vorpommern.

Noch ein Blick auf das schmalste Fachwerkhaus geworfen und dann ging die Fahrt zuende. Aber unser Wissensdurst war mehr als gestillt.

files/motorradfreunde_solling_vogler_de/Paulikirche Schwerin.jpg files/motorradfreunde_solling_vogler_de/schmalste Haus Schwerin.jpg

Jetzt brauchten wir eine Pause und zogen uns in die Toscana zurück. Abends trafen wir uns zum Essen im Zeppelin XXL. Es gab Mega- Knusperschnitzel und nach einem kleinen Verdauungsspaziergang fielen wir müde ins Bett.

 

Tag 3.

Rückreisetag. Ausgiebiges,abwechslungsreiches Frühstück eröffnete den Tag, danach Tasche packen und verstauen.Es war frisch am Morgen, aber wir wollten vor der Hitze das Größte geschafft haben. Eigentlich wollten wir Güstrow als Pausenort anfahren, aber das Navi fand den Weg nicht.

So fuhren wir fast identischen den Weg zurück, den wir gekommen waren. Alles in allem hatten wir ein schönes Wochenende und viel Spaß. So wie es sein soll.

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